Tour in den Schwarzwald 24.-27.08.2023

„Auf den Spuren der Zeitmessung“

Ziel des Ausfluges mit Damen war die Umgebung der Stadt Schramberg zwischen Villingen-Schwenningen und Freiburg in Baden Württemberg. Als Highlight standen eine Ausfahrt in die umgebende Landschaft, der Besuch der Uhrenfabrik Junghans und die Besichtigung der Autosammlung Steim auf dem Programm. Durch den großen Zuspruch mit 42 Anmeldungen wurden die Teilnehmer in den benachbarten Hotels „Landhaus Laube“ in Hornberg und dem „Gasthof Adler“ in Lauterbach untergebracht.

Donnerstag, 24.08.2023
Heute erfolgte die individuelle Anreise. Es wurden die Zimmer bezogen, bevor man um sich zu einem Sektempfang mit Begrüßung der Teilnehmer auf der Terrasse des Landhauses Laube traf. Das anschließende Abendessen wurde von einem sehr heftigen Gewitter mit Starkregen begleitet. Eine harte Prüfung für Cabrio- und Targadächer.

Freitag, 25.08.2023
Nach einem gemeinsamen Frühstück sollten wir mit einem Bus zur Uhrenfabrik Junghans gefahren werden. Lautes Motorengeräusch aus vergangenen Tagen kündigte ein ganz besonderes Erlebnis an. Herr Hannes Steim, Geschäftsführer der Uhrenfabrik Junghans und ein Mitarbeiterteam holten uns mit mehreren historischen Feuerwehren und Einsatzfahrzeugen am Hotel ab. Die Uhrenfabrik in Schramberg geht auf das Jahr 1861 zurück. Erhard Junghans und sein Schwager gründeten am Ort einer Ölmühle im Lauterbachtal zunächst eine Fabrik für Uhrenbestandteile, bevor man ab 1866 eigene Uhren fertigte. Um den Standort Schramberg zu sichern, aber trotzdem expandieren zu können, wurde das inzwischen denkmalgeschützte Terrassenhaus von 1916 bis 1918 errichtet. Früher Fertigungsstätte, beherbergt es heute das umfangreiche Uhrenmuseum. In kleinen Gruppen besichtigten wir unter fachkundiger Leitung die verschiedenen Stationen des Herstellungsprozesses vom Entwurf, Entwicklung, Herstellung der Bauteile bis zum Zusammenbau und Endkontrolle der fertigen Uhr. Der enorme Aufwand und große Anteil von Handarbeit bei der Herstellung spiegelt sich letztendlich auch im Preis der Uhren wider. Nach einem Imbiss in der Werkskantine besichtigten wir das Museum. Mehr als 300 Exponate vom 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert warteten auf die Besucher, darunter frühe Holzräderuhren, Musikuhren und als besonderes Highlight ein Geigenorchestrion von 1912. Alle Uhren zeugen von dem Bestreben des Menschen, unabhängig von der Beobachtung des Sonnenstands ein möglichst genaues Werkzeug zur Messung von Zeit zu bekommen. Aus Schattenuhren und Jahresuhren wie Stonehenge entwickelten sich so immer genauere Zeitmesser, die heute zuverlässig sowohl in den Tiefen der Meere als auch auf den höchsten Bergen und bei jeder Temperatur funktionieren müssen. Die Ausstellung zeigt auf sehr interessante Weise, wie sich Zeitmessung entwickelt hat. Von stationär zu portable, von analog zu digital, mit Lichtschranke und dem Schwingen von Atomen. Auch über die Art, wie Uhren betrieben werden, gab es einen guten Überblick. Vom Antrieb über Gewichte, Sonnenlicht, Handaufzug, Bewegungsenergie, Batterie bis zur Solarenergie konnte man bestaunen.
Nach dem Museumsbesuch bestiegen wir die historischen Einsatzfahrzeuge und wurden in gemütlicher Fahrt zum Gut Berneck gebracht.
Die imposante Villa wurde 1910 und 1911 vom Geheimen Kommerzienrat Dr.-Ing. h.c. Arthur Junghans erbaut, der hier in 84 Zimmern mit seiner Familie lebte. Nach einer wechselvollen Geschichte wurde die Villa vor dem Verfall durch die Familie Steim gerettet und über mehrere Jahre renoviert. Heute dient die Villa als Eventlocation mit Übernachtungsmöglichkeit. Darüber hinaus beherbergt sie eine Ausstellung selbstspielender Musikinstrumente. Besonders beeindruckend ist das Jagdzimmer und eine wunderschöne, ebenfalls komplett renovierte Orgel aus dem Jahr 1920 in der Halle. Selbst einige Möbel fanden wieder zurück an ihren alten Platz. Nach der Besichtigung ging es zurück zu den Hotels.

Samstag, 26.08.2023
Für heute stand eine Ausfahrt nach Roadbook durch die umliegenden Täler und ein Besuch der privaten Autosammlung Steim in Schramberg auf dem Programm. Herr Steim und sein Team begleiteten uns. Nach einer Fahrerbesprechung ging es um 10.00 h los. Nach 44 km besuchten wir im ersten Halt die „Langenwaldschanze“ in Schonach. Seit der Erbauung im Jahr 1924 wurde sie 8 mal umgebaut und im Jahr 2010 erweitert. Heute hat sie eine Länge von 106 m. Die Schanze wird für internationale Sprungwettbewerbe der FIS genutzt. Der Schanzenrekord wurde 2022 durch Ryota Yamamoto mit einer Weite von 111,00 m aufgestellt. Nach einer Erfrischung und Führung durch den Verein SC Schonach führte die Tour 40 km weiter durch die wunderschöne, aber leider verregnete Landschaft. Im „Landgasthof Waldrast“ gab es eine Mittagspause mit zünftiger Stärkung. Über idyllische Orte wie Peterzell und Tannenbrunn ging es im Bogen zurück nach Schramberg zum Ziel „Autosammlung Steim“. Zwischendurch mußten von den Teilnehmern die Sonderprüfungen „Automodell erkennen“ und „Zeiger zählen“ absolviert werden. Die „Autosammlung Steim“ wurde von Dr.-Ing. Hans-Jochem Steim gegründet. Seit über 40 Jahren sammelt er historische Fahrzeuge. Ab 2005 ist die Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich. Heute warten über 140 originale und restaurierte Schmuckstücke auf die Besucher. Nach einer weiteren Sonderprüfung „Uhrwerk zusammenbauen“ führte uns Herr Steim durch die Sammlung mit vielen einzigartigen Exponaten. Dabei erfuhren wir sehr detailliert die Historie der Fahrzeuge, die oft erst nach einer unglaublichen, von Glück und Zufall geprägten Reise ihren Weg in die Sammlung gefunden haben. Abends trafen wir uns dann zum festlichen Ausklang beim Dinner. Während des Festmahls wurden die Lösungen der Zwischenprüfungen bekanntgegeben und die Sieger wurden mit Preisen geehrt.

Sonntag, 27.08.2023
Heute endete leider diese wunderschöne Tour. Nach dem Frühstück machten sich nach und nach alle Teilnehmer auf den Heimweg. Ein ganz besonderer Dank geht an
  • Gisela und Thomas Haider, die diese schöne und interessante Tour auf die Beine gestellt haben 
  • Herrn Steim, der uns diese einzigartigen Einblicke ermöglicht hat und uns mit unzähligen Fakten zum Staunen gebracht hat. 
  • das Team von Herrn Steim, das uns am Wochenende chauffiert und betreut hat.

Text: Michael Dahmen

Mit freundlicher Unterstützung von Foto Rainer Langenbacher, Schramberg, Foto Ludwig Drathen u.a.


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